Kostenrechnerische Korrekturen
Kalkulatorische Abschreibungen
Da die Buchführung an gesetzliche Vorgaben gebunden ist, werden die Abschreibungen zu ungenau berechnet und muss deswegen für die KLR angepasst werden. Wegen laufender Preiserhöhungen muss von einem höheren Wert abgeschrieben werden und auch die Abschreibungsdauer kann sich unterscheiden.
Kalkulatorische Zinsen
Abzugskapital sind zinslos zur Verfügung stehendes Fremdkapital wie Verbindlichkeiten a. L. u. L., Anzahlungen von Kunden und Rückstellungen.
Gesamtes Unternehmensvermögen |
- nicht betriebliches Vermögen1 |
= vorläufiges betriebliches Vermögen |
- Abzugskapital |
= betriebliches Kapital |
Die kalkulatorischen Zinsen sind also die Zinsaufwendungen + die entgangenen Zinsen, die beim Anlegen des Eigenkapitals bei der Bank entstehen würden, schließlich sollte durch die unternehmerische Tätigkeit mehr Ertrag entstehen, als wenn das Geld sicher angelegt wird.
1: z. B. nicht betrieblich genutzte Grundstücke oder stillgelegte Betriebsanlagen
Kalkulatorische Wagnisse
sind Kosten für nicht versicherte Einzelwagnisse durch einen kalkulatorischen Wagniszuschlag, um eine Stetigkeit in der KLR zu erreichen, da sie in der Praxis in unterschiedlicher Höhe unregelmäßig auftreten.
Beispiel
Eine Maschine (2.300.000€) muss für 2.484.000€ nach 10 Jahren wiederbeschafft werden und wird bilanziell 6 2/3 Jahre abgeschrieben. Damit wären die bilanzielle Abschreibung 345.000 aber kalkulatorisch 248.000.
Innerhalb von 3 Jahren wurden für Garantieleistungen und Kulanz 150.000€ aufgewendet bei einem Werkstoffeinsatz von 6 Millionen Euro. Damit ist der Wagnissatz 2,5% des Werkstoffeinsatzes.