Zahlungsbilanzungleichgewichte
Zwar formal immer ausggeglichen, deswegen werden die Teilbilanzen, oft Leistungs- oder Devisenbilanz, analysiert. So ist zum Beispiel ein zu hoher Exportüberschuss ist stabilitätsgefährdend.
Gründe
- Strukturunterschiede der Produktionsfaktoren
- unterschiedliche Preisniveaus
- unterschiedliche Zinsniveaus
- politische Entscheidungen (z. B. Ex- oder Importverbote, Beschränkungen)
- Wechselkurse
- Demografie
- Ölpreis
- (un-) erfolgreiche Exportfirmen
Auswirkungen
hier für den Überschuss (Defizit genau umgekehrt)
- Beschäftigung steigt (in exportnahen Feldern)
- Zinsniveau sinkt
- inländischer Geldumlauf steigt -> mehr € Nachfrage zum Bezahlen der Güter
- Preisniveau steigt; mehr Geld im Umlauf -> also weniger Wert
- außenpolitischer Druck steigt
- Verschuldung zum Ausland sinkt / nicht vorhanden
Maßnahmen zum Beheben
Währungspolitisch
- bei flexiblen Wechselkursen kommt es (theoretisch) automatisch zum Ausgleich durch den "Wechselkursmechanismus"
- bei (relativ) festen Wechselkursen sorgen die Regierungen bzw. Zentralbanken für Auf- bzw. Abwertungen
sonstige
hier für den Zahlungsbilanzüberschuss (Defizit genau umgekehrt)
Exporte drosseln und Importe erhöhen
- Erhöhung der inländischen Nachfrage (expansive Wirtschaftspolitik)
- z. B. durch erhöhen der Staatsnachfrage oder Steuersenkungen für die private Nachfrage
- Behebung der unterschiedlichen Preisniveaus
- Zollpolitik
- Senkung der Importzölle
- Anhebung der Exportzölle
- Subventionspolitik
- Exportsubventionen abbauen
- Importsubventionen anheben
- Mengenpolitische Maßnahmen
- Feste Exportkontigente
- Exportverbote
- sonstige administrative Maßnahmen
- Nur Defizit: Festlegung von Normen zu "Diskriminierung" ausländischer Produkte
- staatliche Bevorzugung ausländischer
- Beenden staatlicher Ausfuhrgarantien und -bürgschaften (Risiko der Exporteure steigt)
Ist der Grund für ein Zahlundsbilanzdefizit durch Strukturunteschiede, müssen diese durch staatliche Förderung abgebaut werden